Am Montag sind wir also zum Österreichischen Konsulat gegangen und haben dort wieder mal genau gar nichts erfahren, also die Beamten dort sind wirklich schlimmer als die bei uns.
Wir sind dann zum australischen Department of Immigration marschiert und haben uns dort über Visumsverlängerungen und das Beantragen von einem Arbeitsvisum informiert. Dort haben wir erfahren, dass wir unser Touristen Visum 2 Wochen vor dem Ablaufdatum um 6 Monate verlängern können. Mit dem Arbeiten in Australien wirds jedoch leider nichts mehr, da das Beantragen eines Sponsored Working Visa momentan ca. 3 Monate dauert, und man dazu ja einen Arbeitgeber braucht.
Da ja unsere Freundinnen im Februar nach Sidney nachkommen, müssen wir dazwischen nicht nach Neuseeland ausreisen, und das spart uns natürlich viel Geld.
Nachdem es dann fix war, dass wir in Australien bleiben können, entschlossen wir uns nach einigen Berechnungen dafür, ein eigenes Auto zu kaufen. Wir sind dann am Dienstag den ganzen Tag in der Hitze umhergelaufen, und haben nach einem Kleinbus (Van) gesucht. Für uns beide hätte natürlich auch ein „Station wagon“ (Kombi) gereicht, da sie billiger sind und und für 2 Personen genug Platz zum schlafen bieten. Die meisten Autos hier sind viel länger als bei uns und auch die Parkplätze in der Stadt sind größer dimensioniert. Aber da wir im Februar auch unsere Freundinnen unterbringen sollen, mussten wir uns nach einem Van umschauen.
Das Problem dabei war, dass in dieser Jahreszeit hier So ziemlich alle Vans vergriffen sind, da sehr viele Backbacker von Cairns in den Süden ziehen. In einem halben Jahr hätten sie sie uns nachgeschmissen, weil sie dann alle raufkommen. Ein Mitarbeiter einer Autofirma erzählte uns, dass sie zu dieser „Überschuss-Zeit“ Vans einfach beim Flughafen abstellen und den Schlüssel stecken lassen.
Wir hatten dann am Nachmittag einen ziemlich schäbigen 82er Baujahr Mitsubishi Van gefunden, der auch lauter Camperzeugs drin hatte inklusive Bett, Pfannen, Kanister, Kocher, Matrazen usw. Er war noch nicht ganz fahrbereit, und der Händler meinte in 3 Tagen wäre er soweit fertig. Kostenfaktor: 4500 Australische Dollar was ca. 2500 Euro sind.
Wir waren schon fix und fertig, da die Hitze an diesem Tag sehr extrem war und wir bereits einige Kilomenter in der prallen Sonne in den Füßen hatten. Da wir schon leicht den Sonnenstich zu spüren bekamen wollten wir nicht mehr weitersuchen, und eben am Freitag diesen Van kaufen. Wir marschierten also Richtung Esplanade zur Lagune zurück um uns dort abzukühlen.
Kurz vor der Esplanade sahen wir dann einen Tojota Tarago Van auf einem Parkplatz stehen. Darin lag ein Zettel mit „For Sale 1700“. Wir telefonierten mit den Besitzern, die dann 10 minuten später zum Van kamen. Wie sich herausstellte, waren es 2 19-jährige Deutsche, die mit dem Van in Melbourne starteten und ein Jahr lang durch Australien kurvten. Das Problem an dem Van war dass er sozusagen kein Pickerl mehr hatte, und wir natürlich nicht wussten was alles zu reparieren war. Wir machten eine Proberunde damit und schauten ihn uns genau an. Er war auf jeden Fall in besserer Form als der Mitsubishi und für 1700 Dollar (gute 1000 Euro) kauften wir ihn dann trotz des großen Risikos.
Wir fuhren mit den Deutschen dann zu den Makins nach Hause, wo sie ihre Nummernschilder abmontierten und dann zu Fuß nach Hause marschierten. Wir haben gleich einige Dinge repariert, ihn mit dem Staubsauger etwas geputzt und alles ausprobiert.
Am Mittwoch marschierten wir wieder zu einer Autowerkstatt, die wir schon von unserer Suche nach einem Van her kannten. Der Besitzer war ein junger Deutscher mit seiner Freundin wodurch uns das Ganze doch etwas erleichtert wurde, denn bei so heiklen Dingen ist es doch ein Vorteil, wenn man Deutsch sprechen kann. Normalerweise macht der nur VW aber bei uns macht er eine Ausnahme. Wir ließen uns die Nummer von einem Abschleppwagen geben, da wir ja ohne Pickerl und ohne Nummertafel nicht fahren dürfen. Wieder zuhause angekommen versuchten wir diesen Abschleppdienst anzurufen, aber anscheinend stimmte die Nummer nicht. So entschlossen wir uns Geld zu sparen und fuhren kurzfristig mit dem Bus ohne Nummernschilder und ohne Pickerl mitten durch Cairns an das andere Stadtende und stellten das Auto in die Werkstatt. Der Deutsche versprach uns den Wagen am Donnerstag anzusehen.
Donnerstag Abends gingen wir dann wieder zur Werkstatt, wo uns der Deutsche jedoch mitteilte, dass er noch keine Zeit zum Anschaun gehabt hatte. Er stellte jedoch den Bus um und bemerkte dabei, dass der Motor nur noch auf 3 Zylindern lief. Da der Kilometerstand schon über 400.000 Kilometer zeigte, war es für uns doch ein ziemlicher Schock.
Am Freitag hatte er sich den Wagen dann genau angesehen, und festgestellt, dass zum Glück nur das Zündkabel defekt war. Allerdings waren auch noch einige andere Dinge, ein paar Lager,ein Bremsschlauch, Bremsbeläge und noch ein paar Kleinigkeiten, die zu reparieren sind, hervorgekommen.
Vorraussichtlich wird uns die Reperatur mit dem Pickerl ca. 1500 Dollar (ca. 900 Euro) kosten.
Insgesamt kommen wir dann auf 3200 Dollar, was uns immer noch billiger kommt als der alte Mitsubishi um 4500 Dollar.
Die gesamte Reperatur wird bis ca. Mittwoch dauern.
Was wir noch vergessen haben zu schreiben: Am Rückspiegel hing ein kleiner Hund als Maskottchen der 2 Deutschen, und der Platz war eindeutig nicht würdig dafür. So haben wir dann unseren Jodlbären hingehängt und das deutsche Maskottchen baumelt nun an der vorderen Stoßstange. Man kann für den Hund nur hoffen, dass wir im Outback nicht allzuviele Kängurus anfahren, was den Deutschen ja 2 Mal passiert ist.